Seestermühe

Seestermühe wurde im Jahr 1141 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte ursprünglich zum Bistum Bremen, welches ab 1105 holländische Einwanderer ansiedelte, welche die Kultivierung des durch Überschwemmungen geprägten Landes vorantreiben sollten. Der Name der Gemeinde leitet sich von dem heutigen Fluss „Krückau“ ab, wobei sich dieser aus dem ehemaligen Flussnamen „Seester“ sowie der altdeutschen Bezeichnung „muthe“ für Mündung zusammensetzt, Seestermühe ist also der Ort an der Mündung der Seester. Eine Kirche wurde im Jahre 1357 durch eine Sturmflut zerstört und nie wieder aufgebaut, im Namen der Kirche bestimmen die Haseldorfer Gutsherren das Geschehen im heutigen Gemeindegebiet und das Kirchspiel wird dem Kirchspiel Seester zugeschlagen. Noch vor 1550 wird das Gut Haseldorf geteilt und Seestermühe wird eigenständiger Gutsbezirk, ein Herrenhaus entsteht. Nach dem Anlegen des Burggrabens an der heutigen Schulstraße wird gegen 1700 mit dem Bau des Seestermüher Schlosses begonnen und die noch heute existierende Lindenallee angelegt. Ob es zu jener Zeit auch eine Gartenanlage im französischen Stil gegeben hat, lässt sich bis heute nicht eindeutig nachvollziehen. Das noch nicht fertig gestellte Schloss brennt 1713 bis auf die Grundmauern nieder. 1752 ist das gräfliche Gut der Familie von Ahlefeldt hoch verschuldet und wird an den Grafen von Kielmannsegg verkauft – lediglich die Elb-Insel Pagensand wird der dänischen Krone zugesprochen und später an Privat verkauft. Erst 1899 wird die Seestermüher Gutsobrigkeit aufgehoben, zwei Jahre später die Insel Pagensand an die Stadt Hamburg verkauft und 1928 nach Seestermühe eingemeindet.