Saigon – Ho Chi Minh City

Ho-Chi-Minh-Stadt ist die größte Stadt Vietnams. Im gesamten Verwaltungsgebiet der Stadt leben 7,1 Millionen Einwohner (Volkszählung 2009).Es stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, sondern ist – mit seiner außerhalb der Kernstadt dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur – eher mit einer kleinen Provinz vergleichbar.

Die Stadt liegt etwas nördlich des Mekong-Deltas auf dem Westufer des Saigon-Flusses. Unter ihrem alten Namen Sài Gòn (Saigon) war sie bis zum April 1975 Hauptstadt der Republik Vietnam. Sie ist Industriestadt, Verkehrsknoten und Kulturzentrum mit Universitäten, Theater, Kinos, Museen und Baudenkmälern.

Der französischen Armee gelanf am 18. Februar 1859 die Einnahme Saigons unter dem Vorwand, unter Kaiser Tự Đức würden die französischen Missionare verfolgt. Durch den am 5. Juni 1862 geschlossenen Vertrag von Saigon wurde die Stadt zur Hauptstadt der französischen Kolonie Cochinchina erklärt.

Mekong Delta

Das Mekongdelta ist eine Region im Südwesten von Vietnam, die vom Flussdelta des Mekong geprägt und danach benannt ist. Der Mekong mündet hier in einem Netz von Flussarmen, die durch einige Kanäle verbunden sind, in das Südchinesische Meer. Das Flussdelta ist durch Sedimentation anstelle einer Meeresbucht entstanden und wächst heute immer noch jährlich um etwa 80 Meter. Es umschließt eine Fläche von ungefähr 39.000 km². Das überschwemmte Gebiet variiert saisonal.

Das Deltagebiet des Mekong wurde im 18. und 19. Jahrhundert nur schwach besiedelt, da großflächige Seuchen herrschten. Es gehörte zunächst zum Königreich der Khmer und wurde später von der vietnamesischen Lê-Dynastie und endgültig von der Nguyễn-Dynastie an Vietnam angegliedert. Es wird heute noch von den Kambodschanern „unteres Kambodscha“ (Kamputschea Krom) genannt. Der großflächige Reisanbau wurde erst in der französischen Kolonialzeit begonnen, wobei die Anbaufläche bis 1930 um etwa das Zehnfache vergrößert wurde. Während des Vietnamkrieges war das Mekongdelta einer der Hauptschauplätze der Kämpfe zwischen den NLF-Guerilleros und den US-Streitkräften.

Die Roten Khmer beanspruchten das Mekongdelta aus den genannten historischen Gründen und griffen wiederholt das vietnamesische Grenzgebiet an. Verschleppte Vietnamesen wurden häufig im berüchtigten Gefängnis Tuol Sleng ermordet (im Museum sind ihre Fotos ausgestellt). Diese Aggressionen bildete die wohl wichtigste Begründung für den Einmarsch vietnamesischer Truppen in Kambodscha im Jahr 1978, der zum Sturz der Roten Khmer führte.